Einzelprojekte » Sondertransportlösung für die Endmontagelinie

Innovative Fördertechnik

Schienengeführte Bandwagen für Schwerlasttransport

Einzelprojekte » Sondertransportlösung für die Endmontagelinie
Mit rund 470 LKW, die jeden Tag vom Band rollen, ist das Werk eines der größten LKW-Produktionsstätten der Welt. Hier entstand unter der Leitung der ROFA AG ein maßgeschneidertes Förderkonzept für LKW und Nutzfahrzeuge.

Unten Werker. Oben Schwerlasten.

Während die Werker gelassen und konzentriert ihrer Arbeit nachgehen, bewegt sich über ihnen ein 12 Meter langer LKW, der zunehmend an Form gewinnt. In dieser Situation muss gewährleistet sein, dass die über den Köpfen schwebende Fördertechnik zu 100 % gesichert ist! Dafür sorgt ab September 2021 die ROFA AG, die ihren Kunden mit einem einzigartigen Konzept überzeugen konnte. Genauso passend zu den hier hergestellten Sondertrucks.

Bis zu 10 Tonnen Gewicht pro Hubtisch

Insgesamt entwickelte die ROFA Group 11 schienengeführte Bandwagen, bestehend aus einem Zugfahrzeug und einem Nachlaufwagen. Beide Teile der Bandwagen verfügen über einen integrierten, hydraulisch gesteuerten Hubtisch, der jeweils 10 Tonnen aufnehmen kann. Das Bandwagen-System kommt entlang der kompletten Endmontagelinie zum Einsatz, von der Aufnahme des LKW-Chassis bis zum finalen Montageschritt, wo die fertigen LKWs betankt und mit Flüssigkeiten wie Öl oder Kühlwasser befüllt werden.

Hydraulische Steuerung in Halbautomatik

Ist der letzte Prozessschritt erledigt, wird der Bandwagen unter dem LKW herausgefahren. Hierzu wird der LKW über eine stationäre Hubeinrichtung an den Rädern angehoben, so dass der Bandwagen frei wird. Über ein Querbänder und ein Schienensystem wird der Bandwagen automatisch an den Beginn der Montagelinie zurückgeführt. Von dort aus taktet er sich erneut durch alle Stationen hindurch. Die Wagen mit den integrierten hydraulischen Hubtischen werden dabei vom Werker im Halbautomatikmodus bedient, dabei aber vollumfänglich durch eine Sicherheitssteuerung überwacht. Beide Wagen sind nur gemeinsam verfahrbar, die physische Verbindung zwischen ihnen bildet der Rahmen des LKW. Eine zusätzliche Kabelverbindung war explizit nicht gewünscht. Damit sich die Werker zwischen den beiden Wagen frei bewegen können, erfolgt die Kommunikation über eine sicherheitsgerichtete Datenlichtschranke.

Effizienter, stärker, wartungsfreundlicher

Ein besonderer Anspruch bestand im fließenden Umbau von der alten Fördertechnik in das neue Konzept erfolgte im laufenden Betrieb. Die alten Förderwagen wurden Schritt für Schritt ausgeschleust und durch ein neues ROFA AG Bandwagen-Paar ersetzt. Absolute Kompatibilität war daher zwingend erforderlich. Die Vorteile der neuen Fördertechnik spielen sich gleich auf mehreren Ebenen ab. Die Fahrzeuge von ROFA können mehr Gewicht stemmen, es kommt eine innovative Induktiv-Ladetechnik über Bodenplatten zum Einsatz, die zum einen wartungsfreundlicher ist, zum anderen wegen entfallender Verkabelung den Werkern mehr Bewegungsfreiheit lässt. Ein voller Erfolg also – und das mindestens für die nächsten 14 Jahre. Denn so lange soll die Fördertechnik mindestens im Einsatz bleiben.

SHOW CASE

Projekt: Endmontagelinie für LKW
Beteiligte Group Unternehmen: ROFA INDUSTRIAL AUTOMATION AG

Projektlaufzeit: ca. 11 Monate

Produkte & Performance

  • Schienengebundene Fahrzeuge sog. „Bandwagen“ bestehend aus Zugfahrzeug und Nachlaufwagen mit integrierten hydraulischen Hubtischen, je 10 t Hublast
  • Hydraulischer, sicherer Hubtisch zum Arbeiten unter gehobener Last
  • Kabellose, sichere Kommunikation zwischen Zugfahrzeug und Nachlaufwagen
  • Fördergut: Sonderfahrzeug LKW / Nutzfahrzeuge
  • Umfang: 11 Bandwagenpaare mit Wechselaufnahmen für die unterschiedlichen Typen
  • Automatisierte Rückführung der Bandwagen
  • Länge: 120 m Montagelinie sowie 120 m Rückführung