Vorsprung durch Know-how
Elektromobilität, Carsharing, autonomes Fahren: Die Automobilbranche durchläuft zurzeit eine tiefgreifende Transformation. Als Anbieter von Förderanlagen und Sondermaschinen hat die MOLL Automatisierung GmbH den Umbau von Automobilwerken zuletzt maßgeblich mitgestalten können. Und auch für die kommenden Jahre sieht sich das Leiblfinger Unternehmen bestens gerüstet.
Der Leiblfinger Anbieter von Förderanlagen und Sondermaschinen MOLL Automatisierung, Tochter der ROFA Group, hat sich diesem technologischen Wandel rechtzeitig anpassen können. „Wir sind momentan in der glücklichen Lage, den Umbau von Automobilwerken aller namhaften OEMs mitzugestalten. 2019 hat uns das einen Gesamtumsatz von weit über 100 Mio. Euro beschert“, resümiert Geschäftsführer Josef Moll. Zwar müsse man angesichts zunehmender Konkurrenz aus China oder Ost-Europa den Markt im Auge behalten, es gebe jedoch immer noch Bereiche, in denen die Qualitätsarbeit deutscher Ingenieure gefragt sei.
Probleme sieht Moll insbesondere im Bereich der einfachen Fördertechnik: „Hier wird es zunehmend schwer mit den ausländischen Wettbewerbern preislich mitzuhalten. Entsprechend gilt es, unser Produktportfolio an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Wir wollen daher verstärkt in Sondermaschinenbau und Automatisierungstechnik investieren, denn gerade hier zählen ingenieurstechnisches Know-how und Produktqualität immer noch mehr als der nackte Preis.“
Die Aggregatemontage („Hochzeit“) – die Verbindung von Karosse und Fahrwerk – gehört dabei zu den Zugpferden von MOLL Automatisierung. Allein in diesem Segment konnten im vergangenen Jahr mit Projekten in Deutschland, Südafrika und Mexiko über 30 Mio. Euro Umsatz erzielt werden. „Unsere erste Hochzeit haben wir 2003 für BMW in Dingolfing geliefert. Seitdem haben wir uns hier zu einem der Top-5-Anbieter weltweit entwickelt. Ziel ist es, diese Stellung in den kommenden Jahren weiter auszubauen und uns so weitgehend unabhängig von der Entwicklung der Antriebstechnologien zu machen. Denn eines ist sicher: Auch ein Elektroauto besteht nun mal aus einer Karosse und einem Fahrwerk“, scherzt Moll.
Entsprechend offensiv geht das Unternehmen die aktuelle Konjunkturdelle in der Automobilindustrie an. Moll: „Viele Zulieferer haben zurzeit mit Auftragsengpässen oder Kurzarbeit zu kämpfen. Wir können uns dagegen nach dem finalen Ausbau unserer Fertigung auf die Erweiterung unseres Engineerings konzentrieren und auf diese Weise notwendiges Know-how aufbauen. Das verschafft uns, so hoffen wir, für die kommenden Jahre einen entscheidenden Vorsprung.“